„Wo wohnst du denn?“ Haustürbesuche

Wir sind 16 Schüler und Schülerinnen der 3. Jahrgangsstufe in der Primaria und lernen jetzt schon im dritten Schuljahr zusammen. Wir wissen nach dieser Zeit noch nicht, wo alle Kinder wohnen und wie der Schulweg der anderen ist. Um es herauszufinden, werden wir in den nächsten Wochen unser jeweiliges Zuhause besuchen.

Jede:r von uns hat im Voraus auf einer Karte angegeben, wo sie/er lebt. Dadurch erkannten wir, dass nicht alle in Darmstadt leben, sondern auch einige Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis stammen und zum Teil einen langen Weg zur Schule zurücklegen.

Gemeinsam haben wir darüber nachgedacht, welche Türen wir an einem Ausflugstag besuchen könnten. Daraus resultierten verschiedene Gruppen, die von einem Kind bis zu drei Kindern reichten und deren Namen wir auf Notizzettel geschrieben haben. Die Zettel wurden gefaltet und in eine Box gelegt. Eine neutrale Person zog einen Zettel und die gezogene Gruppe hatte die Aufgabe, den Ausflug zu organisieren.

In Zusammenarbeit mit unseren Lernbegleiterinnen haben wir außerdem eine E-Mail an unsere Eltern geschrieben, in der die wichtigsten Informationen enthalten sind.

In den nächsten Tagen der Schule begannen die beiden Kinder, die die ersten waren, mit der Arbeit. Zusammen dachten sie darüber nach, wer von den beiden zuerst besucht werden sollte, entwickelten eine Route und suchten nach öffentlichen Nahverkehrsverbindungen.   

Am Montag trafen wir uns in der Schule und liefen gemeinsam zur Haltestelle. Wir hatten dort eine längere Wartezeit, da die ankommenden Busse immer voll waren. Am Ende sind wir zunächst mit der Straßenbahn zum Schloss gefahren. Nach unserer Ankunft an der Schlosshaltestelle, konnten wir beobachten, wie der Tannenbaum für den Weihnachtsmarkt am Marktplatz aufgestellt wurde und wie ein Feuerwehrauto schwebte.

Nach einiger Zeit des Wartens kam dann ein leerer Bus, der uns Richtung Oberwaldhaus brachte. Das Kind, dessen Wohnort wir besuchten, sagte uns Bescheid, an welcher Haltestelle wir aussteigen mussten und führte uns dann zu seiner Haustür. Vor der Haustür machten wir ein Foto der Haustür frühstückten.

Darüber hinaus bekamen wir von der Mutter des besuchten Kindes Plätzchen und Mandarinen und jede:r durfte in die Halloween-Tasche greifen und sich etwas aussuchen. Wir lernten alle „Teddyboy“ (den Hund der Familie) kennen, der uns wedelnd und freudig begrüßte. Ein Kind bekam von „Teddyboy“ eine kostenlose Brillenreinigung und der Hund hätte sich gern das Frühstück mit allen geteilt.

Das Kind, das wir als Zweites besuchten, beschloss, uns nicht wieder mit dem Bus zu seinem Zuhause zu bringen, sondern zu ihm zu laufen. Auf unserem Weg, der über das Oberfeld und die Rosenhöhe ging, begegneten wir einer Katze, die auf dem Feld saß und uns zusah.

Dann erreichten wir die zweite Haustür und machten ein Foto von ihr. Wir bekamen dort eine Rohkost-/Obstplatte und konnten noch unsere Frühstücksreste aufessen.

Gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg. Auf dem Weg zum Ostbahnhof kamen wir an zwei Spielplätzen und einem Fitnessparcours vorbei, an denen wir jeweils Halt machten. Es wurde ein Schneckenhausspiel erfunden, Vogelspuren entdeckt, balanciert, sich sportlich betätigt und in der Sonne gechillt.

Als es Zeit wurde, den Rückweg anzutreten, liefen wir zur Bushaltestelle. Wir mussten nicht lange auf den Bus warten, der sogar ganz schön leer war, sodass alle einen Sitzplatz bekamen. Am Hauptbahnhof stiegen wir aus und liefen zur Schule zurück.

Den Ausflug fanden wir alle cool und sehr interessant. In der Schule haben wir wieder ein Los gezogen und unser nächster Ausflug geht Richtung Bensheim. Wir sind schon alle sehr gespannt.