Nach einer erlebnisreichen Busfahrt mit einer Extra-Tour „Land und Leute“ und ein bisschen Einstimmung auf das Achterbahnfahren am Heinerfest, erreichten wir nach 2,5 Stunden einen Parkplatz in der Nähe von Idar-Oberstein.
Nach dem langen Sitzen weckte der Fußweg zur Edelsteinmine Steinkaulenberg entlang eines geologischen Lehrpfades sowie vorbei an zahlreichen Mineneingängen unsere Lebensgeister.
Wir wurden von unseren fachkundigen Minen-Begleitungen H. Ewald und Andreas in Empfang genommen und erhielten erste Informationen zur Führung und über die Edelsteinmine Steinkaulenberg, die übrigens die einzige zur Besichtigung freigegebene Edelsteinmine Europas ist.
Mit Schutzhelmen ausgerüstet tauchten wir ab in eine Glitzerwelt unter Tage.
Wir lernten die Schutzheilige der Bergleute „die heilige Barbara“ und „Fridolin“ die Fledermaus kennen, die uns im Laufe der Führung von dem Leben seiner Artgenossen in den Minen berichtete.
Wir hörten, dass die Bildung des Lavagesteins des Steinkaulenbergs in Idar-Oberstein mehr als 250 Millionen Jahre zurückliegt. Seit dem Spätmittelalter wurden die dort vorkommenden Edelsteine – Achat, Amethyst, Jaspis und Bergkristall – unter Tage ausgebeutet.
Auch über die Geschichte der Mine wurden wir unterrichtet. Uns wurden die Werkzeuge sowie die Öllampen gezeigt, mit denen die Menschen früher in den Minen arbeiteten.
Der Weg führte vorbei an einem unterirdischen See und kleinen Tümpeln, die mit Grundwasser gefüllt sind. Wir konnten immer wieder von Scheinwerfern angestrahlte Mineralien wie Achat, Amethyst, Bergkristall, Kalkspat oder Rauchquarz bestaunen.
Die heutige Besuchermine ist nicht zu vergleichen mit den Minen, in denen früher die Edelsteine abgebaut wurden. Die Gänge waren früher sehr niedrig, ca. 80 Zentimeter, und sehr schmal. Die Arbeiter brauchten für einen Meter Gang ca. ein Jahr, um diesen freizulegen.
Nach ungefähr 45 Minuten einer tollen Führung verabschiedeten wir uns von unserer fachkundigen Begleitung, von Fridolin sowie der Welt unter Tage und traten ans Tageslicht zurück.
Nach einer kurzen Pause erwartete uns ein vorbereitetes Schürffeld, auf dem wir selbst nach Mineralien und Edelsteinen suchen konnten. Mit Behältern, wie Schachteln und Tüten, machten wir uns auf die Suche nach den begehrten Stücken und sammelten jede:r eine beachtliche Menge an unterschiedlichen Mineralien und/oder geschliffenen Edelsteinen.
Immer wieder bestaunten wir gegenseitig unsere Fundstücke und manche tauschten auch ihre Steine miteinander. Unsere gesammelte Beute durften wir mitnehmen.
Als die Zeit auf dem Schürffeld sich zum Ende neigte, bekamen wir von einem Mitarbeiter jeder noch eine Geode geknackt. Diese Gesteinsknollen waren im Inneren zum Teil hohl und an den Wänden mit verschiedenen Mineralien bestückt.
Beladen mit unseren Fundstücken, manch eine:r auch ein bisschen müde, machten wir uns auf den Weg zurück zum Bus.
Bei der Rückfahrt wurde von unserem Busfahrer der direkte Weg gewählt. Nach nur 1,5 Stunden kamen wir alle gesund und munter, pünktlich um 16:00 Uhr zum Schulschluss, an der Schule wieder an.
Unser Fazit: Ein toller Ausflug! Wir erfuhren viel Wissenswertes über die Entstehung der Edelsteine sowie deren Abbau und Weiterverarbeitung. Wir konnten in die Welt der Minenarbeiter eintauchen und auf dem Schürffeld Mineralien aus aller Welt suchen.
Wir sind jetzt steinreich!