Gruppenfahrt der Primaria nach Oberreifenberg

Endlich war es so weit. Direkt am Montag nach den Osterferien ging es auf Gruppenfahrt mit zwei Übernachtungen in die Jugendherberge nach Oberreifenberg. Wir waren alle ziemlich aufgeregt, denn es war für uns alle die erste Gruppenfahrt über mehrere Tage.

Nachdem unser Gepäck im Bus verstaut war, ging es los. Im Bus konnten wir lesen, Kartenspielen, malen u.v.m. Für viele von uns verging die einstündige Busfahrt wie im Flug. Nach unserer Ankunft hatten wir die Aufgabe unser Gepäck aus dem Bus zur Jugendherberge zu bringen. Manch eine:r kam ganz schön ins Schnaufen und Schwitzen, denn das Gepäck musste einen Hang und einige Treppenstufen heruntergebracht werden.

Im Anschluss wurde erst mal das mitgebrachte Frühstück verzehrt. Durch die Herbergsleute bekamen wir zum Beispiel Information, wo sich was befindet, welche Regeln es in der Jugendherberge gibt, die Öffnungszeiten des Kiosks usw.

Danach hatten wir Zeit das Gelände und Jugendherberge zu erkunden. Einige von uns stürmten den Bolzplatz und spielten Fußball, andere spielten Tischkicker oder Tischtennis oder nutzten die Aufenthaltsräume, die uns zur Verfügung standen, zum Spielen, Malen etc.

Zum Mittagessen konnten wir uns an einem großen Buffet bedienen. Es gab verschiedene Salate, Nudeln mit VeggiSoße oder Bolognese, Käse und zum Nachtisch gab es Schokoladenpudding. Als Getränkeauswahl konnten wir zwischen Wasser (mit und ohne Blubber) und verschiedenen Tees wählen.

Nach dem Mittagessen waren die Zimmer für unsere Gruppe bezugsfertig. Alle schleppten ihre Gepäckstücke über mehrere Treppen in den ersten Stock. Beim Betten Beziehen kam es einigen zugute, dass sie im Vorfeld das Überziehen fleißig zu Hause geübt hatten und so auch andere bei dieser Tätigkeit unterstützen konnten.

Im Anschluss lernten wir die Naturpädagogen Klaus und Stefan, die mit uns den Montagnachmittag und den Dienstag verbrachten, kennen.

Damit jeder Freude und Spaß an den kommenden eineinhalb Tagen hatte, wurden u.a. folgende Regeln besprochen und festgelegt: „Wir sind fair“, „Wir sind ehrlich“, „Wir achten aufeinander“, „Wir helfen uns gegenseitig“, „Wir besprechen unsere Vorhaben innerhalb der Gruppen“ etc.  Auf der Wiese machten wir zu Beginn ein Kooperationsspiel.

Danach erfuhren wir den Ablauf des gebuchten Programms „Die Grenzer vom Limes – Auf den Spuren der Römer“. Wir erhielten Information, dass wir in zwei Gruppen aufgeteilt werden und jede Gruppe die Aufgabe bekommt, ein Dorf mit drei Gebäuden und einer Dorfmauer zu bauen. Diese Dörfer wurden am Dienstagnachmittag für das Schmugglerspiel benötigt. Als Baumaterial dienten Äste, Blätter und alles, was der Wald so hergab.

Beim Bau der Dörfer sollten wir Folgendes berücksichtigen:

  • Die Dorfausgänge der Dörfer sollten zueinander zeigen.
  • Innerhalb des Dorfes sollten die Ausgänge der Häuser auch zueinander zu einem Dorfplatz zeigen.
  • Jedes Kind hatte die Aufgabe bei jedem einzelnen Bauwerke des Dorfes mitzuhelfen.
  • Es sollte nur kniehoch gebaut werden.

Aufgeteilt in zwei Gruppen zogen wir in den Wald. Wir sammelten Baumaterialien und beide Gruppen begannen damit, die Dorfumrandungen zu bauen. Hierbei halfen alle mit. Es wurden gemeinsam große Äste herangeschafft und aufeinander geschichtet. Es wurde sich abgesprochen, es wurde diskutiert und abgestimmt. Wir unterstützten uns gegenseitig, lachten viel und hatten sehr viel Spaß.

Nach einer Abschlussrunde und einem Abschlussspiel ging es zurück zur Jugendherberge. Vor dem Abendbrot hatten wir u.a. noch Zeit unsere Betten fertig zu beziehen und unsere Taschen auszupacken.

Zum Abendbrot gab es ein Salatbuffet sowie verschiedene Brotsorten und Beläge, wie beispielsweise Käse und Wurst. Natürlich gab es auch Wasser und Tee zu trinken.

Im Anschluss hatten wir die Möglichkeit am Kiosk einzukaufen, zu spielen, zu lesen oder zum Quatschen in den Zimmern.

Die erste Nacht war für einige sehr aufregend. Viele von uns waren am nächsten Morgen stolz, dass sie es geschafft hatten, die erste Nacht weg von zu Hause zu übernachten.

Am Dienstag waren einige von uns schon sehr früh wach und die gemeinsame Gruppenzeit begann mit einem großen Frühstücksbuffet, bei dem wir uns ausgiebig stärkten.

Gegen 9:30 Uhr trafen wir uns wieder mit Klaus und Stefan und die gemeinsame Zeit begann wieder mit einem Kooperationsspiel und einer gemeinsamen Besprechung. Im Wald hatten die Gruppen Zeit bis zum Mittagessen ihre Dörfer fertig zu bauen.

Das Bauen machte uns hungrig und wir aßen beim Mittagstisch mit großem Appetit. Danach hatten wir noch etwas Zeit, um uns auszuruhen bevor es gegen 14:00 Uhr wieder in den Wald ging. Die erste halbe Stunde konnten wir unsere Dörfer noch verschönern und Details wie Brunnen, Weihnachtsbaum, Rathaus und Co. fertig stellen.

Als Nächstes wurden uns die Spielregeln für das Schmugglerspiel erklärt. Jedes Dorf hatte ein Losungswort, welches sich die Gruppen während der Mittagszeit ausdachten. Sie durften es keinem Erwachsenen sagen. Es wurde für jedes Dorf ein(e) Bürgermeister:in  und ein(e) Torwächter:in bestimmt, die allerdings regelmäßig wechseln sollten.

Die zwei Dorfgemeinschaften hatten die Aufgabe, Waren und Geld zwischen den zwei Dörfern zu schmuggeln. Die Ware bestand bei dem einen Dorf aus Bohnen und bei dem anderen aus Erbsen, silberne Unterlegscheiben dienten als Geld. Die Herausforderung bestand darin, dass sie sich gegen die Waldschrate „Klaus“ und „Stefan“ sowie gegen die abwechselnden Zöllnerinnen, gespielt von den Lernbegleiterinnen, durchsetzen mussten. Erwischte sie auf dem Weg vom einen Dorf zum anderen ein Waldschrat, mussten sie ihre Ware (Bohnen oder Erbsen) abgeben. Erwischte sie eine Zöllnerin, mussten sie einen Teil ihres Geldes abgeben.

Im Verlauf des Spiels entwickelten wir Strategien, wie wir Ware und Geld an den Erwachsenen vorbei schmuggeln konnten.  Am Ende des Spiels gewannen wir haushoch gegen die Erwachsenen. Gemeinsam hatten wir alle viel Spaß.

Nach so viel Sauerstoff und tollen Erlebnissen machten wir uns über das Abendbrotbuffet her. Im Anschluss fingen wir an unsere Sachen zu packen oder nutzten die freie Zeit für andere Dinge. Gegen 19:00 Uhr schauten wir noch einen computeranimierten Tiertrickfilm. Wir lachten viel und es gab leckere Knabbereien während des Films. In der letzten Nacht schliefen viele von uns wie die Murmeltiere.

Am nächsten Morgen packten wir unsere letzten Sachen ein bzw. fingen mit dem Packen an, zogen die Betten ab und kehrten den Boden in unseren Zimmern. Im Anschluss ging es zum Frühstück und danach schleppten wir unser Gepäck zum Bus, der gegen 9:30 Uhr Richtung Darmstadt startete. An der Schule wurden wir von unseren Eltern empfangen und abgeholt.

Nachfolgend ein paar Aussagen von Schüler:innen, wie und was ihnen an der Gruppenfahrt gefallen hat:

Ann-Sophie: „Mir hat das Schmugglerspiel gefallen und das Verstecken vor dem Waldschrat und den Zöllner:innen.“

Charlotte:„Mir hat es gefallen, dass wir im Wald waren. Das Dörfer bauen und das Spiel fand ich toll.“

Clara: „Mir hat es gefallen beim Bau der Dörfer mitzuarbeiten und das anschließende Spiel. Der Film war toll und das ich mit meinen Freundinnen im Zimmer sein konnte, war schön.“

Henrik: „Mir hat am meisten Spaß gemacht, die Häuser zu bauen und den Film zu gucken.“

Jonathan: „Mir hat das Schmugglerspiel am besten gefallen.“

Lene: „Mir hat es gefallen, im Wald zu sein und die Unterkunft war toll.“

Liam: „Mir hat das Dorf bauen und der Film am besten gefallen.“

Lucien: „Mir hat das Bauen der Dörfer und das Schmugglerspiel gefallen und dass wir Tischtennis gespielt haben.“

Richard: „Mir hat das Dörfer bauen und das Spiel am besten gefallen.“

Bei dieser Gruppenfahrt war ein zentraler Schwerpunkt, eigene oder fremde Stärken und Schwächen zu erkennen und zu akzeptieren. Die Spiele und Übungen waren so gestaltet, dass jede:r aus der Gruppe ihren/seinen Beitrag zum Erfolg beisteuern konnte. Das gemeinsame Spielen, das Gebrauchen der Sinne und das Erlebnis in der Natur standenebenfalls im Vordergrund. Bei den Gruppenzusammensetzungen wurde von den Schüler:innen eine gewisse Flexibilität verlangt, um einerseits die Teamfähigkeit zu verbessern und um andererseits Neues kennenzulernen.

Es war eine schöne Gruppenfahrt und wir sind schon gespannt auf den nächsten Ausflug und das nächste Abenteuer!