Das Kunstmaterial

Wir wollen an dieser Stelle unser Kunstmaterial vorstellen, mit dem seit einem halben Jahr an unserer Schule aktiv und erfolgreich gearbeitet wird. Da der Umfang des Materials mittlerweile erhebliche Ausmaße angenommen hat und ein Ende nicht in Sicht ist, soll hier nur ein kleiner Überblick ermöglicht werden.
Das Material besteht aus Hexfeldern die im Kreis angeordnet werden und eine Fläche in den Raum wachsen lassen. Dabei beginnt es stets mit einem Feld in der Mitte. Je nach Unterthema des Kunstmaterials ist dies ein anderes Feld. Um dieses Feld schließt sich dann der erste Ring aus sechs weiteren Hexfeldern. Diese geben eine weitere Definierung des Unterthemas vor. Farben, Licht und Schatten oder eben Formenlehre. Ostern wurde auch als Thematik erarbeitet, ebenso unser Theaterstück für die Sekundaria. Dann folgen schließlich Kreise die in die eigentliche Arbeit mit dem Material führen.
Ziel ist es dabei, dass die Kinder möglichst früh ein Auge und die motorischen Kompetenzen entwickeln figürlich zu zeichnen. Warum? Die Arbeit mit Grundformen bedarf einer genauen Beobachtung, einer exakten Linienführung und schließlich auch einer räumlichen Vorstellungskraft seitens des Kindes. Sind diese Grundlagen erst einmal bereitet, öffnen die Aufgaben den Kreativprozess von selbst. Auch der Aufbau der Felder mit einer Konstruktionsseite und einer Kreativseite verlangt diese Kompetenzen vom Kind. Anders als in den gängigen „Wie lern ich zeichnen“-Büchern, geben wir dem Kind nur zwei Schritte vor. Der eine ist die Anordnung der Grundformen, ihr Zusammenspiel und ihre Verwendung. Dies ist die Konstruktionsseite, die stets zu erst zu erarbeiten ist. Auf der Kreativseite befindet sich ein Vorschlag der Ausarbeitung der Figur. Eine fertige Illustration, die dem Kind eine Vorstellung und Aussicht geben soll, was dabei heraus kommen kann, wenn es sich auf den Weg macht, dieses Feld für sich zu erarbeiten. Sämtliche Schritte dazwischen müssen vom Kind eigenständig entdeckt werden. Somit wächst eine wesentlich größere Handlungskompetenz des Zeichnens, als würde jeder kleinste Schritt dem Kind vorgesetzt. Zudem wird besonders die Beobachtungsfähigkeit gefordert und geschult.
Ausgangspunkt des ursprünglichen Materials waren die geometrischen Körper, die uns allen bekannt sein sollten, die Grundformen also. Darauf folgen die Grundformen im Bezug zueinander. Wie können sie miteinander angeordnet werden, wie können erste Bilder damit entstehen. Dann erreicht das Material die Ebene des figürlichen Zeichnens. Hier werden die Grundformen als Grundlage für komplexe Zeichnungen und Illustrationen deutlich gemacht und geben den Kindern eine Orientierung zum eigenen Erarbeiten des Bildmaterials.
Grundsätzlich ist jedes Kunstmaterialthema mit einer Aufforderung verbunden, eine dem Material angepasste Aufgabe zeichnerisch zu lösen. Dabei wird immer darauf geachtet, dass die größtmögliche gestalterische Freiheit dem Kind gewährleistet wird und gleichzeitig die Anforderungen des Materials beachtet werden.
Mittlerweile verwenden wir das Material in der Primaria (Jg. 1-3). Aber sogar in den höheren Stufen (Jg.7-8) fand das Material bereits Verwendung und Interesse von Seiten der SchülerInnen.
Zurzeit existieren fünf Materialthemen, welche derzeit überarbeitet werden. Zwei weitere befinden sich im Aufbau und sollen bis Schuljahresende fertig sein.

von T. Kettermann – LB Tertia