Montessori-Saftladen: SchulkioskReloaded

Alle Schulfamilien kennen ihn: den blau angestrichenen Saftladen auf dem Schulhof. Aber die meisten kennen ihn nur von außen. Also kommt mit und schaut mal mit mir rein. Ihr werdet nicht nur erfahren, wie viel Zeit, Herzblut und Lernmöglichkeiten in diesem Laden stecken, sondern auch, wie sich das Konzept verändert hat.

Fakten

Der Saftladen-Kiosk ist aus einem Elternprojekt entstanden und es gibt ihn nun schon seit über 10 Jahren. Er ist eine Schüler:innenfirma, die von Sekundaria- und Tertiaschülern selbst getragen wird; unter der Begleitung von Jessica. Aktuell sind 11 Sekundaria-Schüler:innen und 7 Schüler:innen aus der Tertia im Team. Selbstständig füllen sie die verschiedenen Aufgabenbereiche aus: Einkaufen, Finanzen, neue Produkte/Rezepte ausfindig machen (und ausprobieren), die Herstellung von Snacks, Marketing und last but not least: die Hygiene.

Organisation ist das A und O

Einmal pro Woche trifft sich das Team zusammen mit Jessica, um (oft sehr leidenschaftlich) über aktuelle Themen zu diskutieren. Passt der Plan noch? An der Tafel wird genau festgelegt, wer wann welche Aufgaben übernimmt – oder übernehmen muss, denn eins greift ins andere. Ohne Einkaufsliste kein Einkauf, ohne Lebensmittel kein Verkauf, ohne Abrechnung kein Einkauf. Nur mit der richtigen Organisation gelingt es, dass der Verkauf für unsere Kids in den großen Hofpausen von 11:30-12:00 Uhr täglich (außer mittwochs) reibungslos ablaufen kann. „Das mit der Organisation macht mir sehr viel Spaß“, bemerkt Akash. Eifrig zählt er die Einnahmen der letzten Woche. „Nervig ist nur, wenn die Kasse am Ende nicht stimmt“, schimpft Johannes.

Ein Team – (k)ein Saftladen

Und genau deshalb wird bei den Aufgaben rotiert: Jede:r soll mal in alle Bereiche reinschnuppern, damit klarer wird, warum zum Beispiel die Kasse stimme soll. Oder was passiert, wenn beim Einkauf die Eier für die frisch gebackenen Waffeln vergessen wurden? Teamfähigkeit ist hier gefragt und Ideen zur Problemlösung. Und auch die eher unbeliebten Aufgaben müssen gemacht werden: immer mittwochs wird geputzt!

Neues Konzept – auf dem Weg zur Umsetzung des Erdkinderplans

Anfangs wurden hauptsächlich Fertigprodukte und Süßigkeiten verkauft. Klar, das kommt bei den Schüler:innen am besten an. Aber gesund ist das nicht. Also wurde das Konzept ein wenig verändert. Süßigkeiten gibt es jetzt nur noch alle 2 Wochen dienstags. Eingekauft werden zum Beispiel Müsliriegel. Und Toastbrot. Aber getoastet und belegt wird es vom Verkaufsteam. Selbst hergestellt werden Wraps, Waffeln und Energiebällchen. Verkauft wird alles zu einem Preis von unter einem Euro.

Und noch etwas ist ganz neu: Von den Einnahmen aus dem Saftladen wird unter anderem Saatgut für den Schulacker gekauft. Ganz in Übereinstimmung mit dem Erdkinderplan von Maria Montessori: „Die besten Methoden sind diejenigen, die beim Schüler ein Maximum an Interesse hervorrufen, die ihm die Möglichkeit geben, allein zu arbeiten, selbst seine Erfahrungen zu machen und die erlauben, die Studien mit dem praktischen Leben abzuwechseln […].“

Die Schüler:innenschaft ist auf jeden Fall begeistert von dem abwechslungsreichen Angebot! Vielen Dank an das Saftladenteam – weiter so!

PS: Wenn ihr wissen möchtet, wie der Name „Saftladen“ entstanden ist, lest doch mal hier weiter: Von der Pampelmuse zum Saftladen – Freie Montessori Schule Darmstadt – Lust am Lernen (montessori-darmstadt.de)

von Denise (Eltern)