Einblicke in die Elternschule

An der Freien Montessori-Schule Darmstadt haben Eltern die großartige Möglichkeit, regelmäßig an einer Elternschule teilzunehmen. Dieses Programm bietet ihnen die Gelegenheit, die Montessori-Pädagogik in ihrer Anwendung besser zu verstehen und aktiv daran teilzunehmen.

An unserem letzten Elternschul-Treffen stand das Thema „Beobachtung und Feedback/-forward“ im Mittelpunkt. Wir begannen mit einer Erklärung dieser Begriffe, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmenden die gleiche Vorstellungen davon haben, wie sie in der Montessori-Pädagogik verstanden werden.

Anschließend durften die Eltern in die Rolle der Lernbegleiter:innen schlüpfen, um eine reale Situation zu beobachten. In dieser speziellen Situation hatten zwei Lernbegleiterinnen eine Division-Aufgabe mit dem Markenspiel nachgestellt. Das Markenspiel ist ein zentrales Werkzeug in der Montessori-Pädagogik, das den Kindern hilft, mathematische Konzepte auf eine praktische und greifbare Weise zu erfassen.

Das Markenspiel besteht aus farbigen Holzstücken, die unterschiedliche mathematische Werte repräsentieren. Mit diesem Material lernen die Kinder mathematische Operationen wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division. Es ermöglicht ihnen, abstrakte Konzepte zu begreifen, indem sie die Marken verwenden, um mathematische Probleme zu lösen.

Während die Eltern die Division-Aufgabe mit dem Markenspiel beobachteten, notierten sie, was sie gesehen, gefühlt und interpretiert haben. Dabei stellten sie fest, dass es nicht immer einfach ist, eine klare Trennung zwischen den Beobachtungen und den eigenen Interpretationen vorzunehmen. 

Anschließend trafen sich die Eltern in Zweierteams, um ihre Beobachtungen und Eindrücke zu besprechen. In einer folgenden Gruppendiskussion teilten sie ihre Erkenntnisse miteinander. Die Lernbegleiterinnen erklärten anschließend, wie systematische Beobachtungen dazu genutzt werden, um die Kinder in ihrem Lern- und Entwicklungsprozess zu unterstützen.

Eine bedeutende Frage, die wir am Ende diskutierten, war, wie die Integration der Beobachtungen mit der „Not-yet“-Pädagogik eine maßgebliche Rolle dabei spielt, die Kinder zu ermutigen und in ihrem Lernprozess zu unterstützen. Diese pädagogische Methode hebt hervor, dass jedes Kind sich auf einem individuellen Entwicklungsweg befindet und sich stetig weiterentwickelt. Sie ermutigt die Kinder, nicht nur ihre Fortschritte zu sehen, sondern auch die Bedeutung dieser Fortschritte zu erkennen, selbst wenn sie noch nicht alle gesteckten Ziele erreicht haben.

Die Elternschule ist eine wertvolle Ergänzung zu unserer Montessori-Schulgemeinschaft, und wir freuen uns darauf, in Zukunft über weitere spannende Elternschul-Abende auf unserem Schul-Blog zu berichten.

Eltern (Romain)