Alles mal wieder vor Ostern …
… und das auch noch volle Kanne!
Ach was war das für eine Woche vor den Ferien. An Dienstag wären einige sogar noch länger geblieben, wenn wir nicht gesagt hätten „und hier ist Schluss!“
Was war passiert – nun, wir haben den Pinsel in die Hand genommen und die Wände bekritzelt!
Oder so ähnlich!
Ein Gestalter und ein hervorragend ausgebildeter Malermeister waren aufeinander getroffen, haben ein wenig konspirativ die Köpfe zusammengesteckt und sich gedacht, das können wir doch besser!, bzw. bunter!
„Die Aufgabe der Umgebung ist es nicht, das Kind zu formen …“ M.M.
Unsere Umgebung – ein Bürogebäude. Weiß. Funktional. Klinisch. Sauber.
Ach ja. Sauber! Wie gerne haben wir es das es sauber und aufgeräumt ist – also wir haben das gerne, wir LB. Wir Erwachsene! Immerhin haben wir das ja auch alles gebaut und gestrichen! Also ich nicht, aber die Eltern! Und das war Arbeit! Schätzt dies!
Warum? Wer hat uns gefragt, ob das so gut war? Ob wir das so haben wollen? Ob wir das so brauchen?
Naja, ist jetzt nicht so tragisch, aber dennoch ist gerade die „vorbereitete Umgebung“ einer der wichtigsten Pfeiler der Montessoripädagogik. Und somit muss man sich schon ein wenig mehr Gedanken machen. Vor allem aus dem Blickwinkel des Kindes die Welt, die Umgebung betrachten!
Uns war es wichtig, dass egal was am Ende raus kommt, erst mal was Solides rein geht! Also Grundlagenwissen. Uns waren Handlungskompetenzen und gestalterisches Verständnis wichtig, um das Auge der Kinder zu schulen, den Horizont der Vorstellungskraft zu öffnen und die Fähigkeiten mit einem Verständnis für Handlungsabläufe zu sichern. So wurde eben abgeklebt. Pinsel nicht einfach genommen, weil sie Borsten hatten, sondern unterschieden, für welche Aufgaben welcher Pinsel der geeignete war. So wurden Farbigkeiten, Flächen und Licht besprochen und natürlich letztendlich das Farbkonzept der Schule in den Mittelpunkt des Handlungsrahmens gestellt.
Es war nicht einfach nur – „wir malen eine Wand“. Es war vielmehr die Grundlage für ein weiterführendes Denken und daraus resultierendes Arbeiten. Also ein Anfang.
Ob die neu gewonnenen Umgebungen eine Bereicherung sind, ob die Neuanordnung im PC-Raum im Alltag funktioniert, oder ob wir zuviel ausgemistet haben und etwas Stroh zurückholen müssen, damit das Lernfeuer weiter brennen kann, wird sich noch beweisen müssen. Dass unsere Kiddis bis zur letzten Minute vor den Ferien gearbeitet haben kann man zumindest sehen.
… und das ist erst der Anfang!
von T. Kettermann – LB Tertia